Kalle Wirsch 🏳️‍🌈

Zurück in meinem alten Zuhause, meiner früher so vertrauten Umgebung. Und der Ort, der Platz, all das mit dem ich früher so verbunden war, ist mir irgendwie nicht vertraut und doch fremd. Ich kenne die Wege, die Möbel stehen nicht an derselben Stelle, alles scheint zu sein, wie es war und doch kriege ich die Verbindung nicht mehr. Ich fühle mich fremd, wo ich einst verwurzelt war, wo ich mich Zuhause gefühlt habe, wo meine Heimat war. Nicht aus Verklärung, sondern aus dem Gefühl heraus, dass es ein schöner Ort ist, der liebevoll gestaltet werden muss. Ich habe es mal mein fleckiges Paradies genannt. Und jetzt bin ich wieder hier, 5 Monate nachdem ich gegangen bin. Gegangen bin weil ich mich nicht mehr sicher gefühlt habe, weil Autoritäre immer mehr das Leben bestimmen und mit ihnen die Nazis, die immer hier waren, das Heft in die Hand nehmen und diejenigen, die keine Lust haben zu denken mit ihrem Virus Hass infizieren und sich die Denkfaulen & Herzängstlichen so gerne anstecken lassen, weil sie sich so vermeintlich nicht aus der Komfortzone bewegen müssen. Und diejenigen, die dazu schweigen, teils aus Angst, teils aus Gleichgültigkeit und die Komfortzone ist ihnen genauso wichtig wie den Infizierten von Hass und Menschenfreundlichkeit. Und sie fragen, warum bist du gegangen. Und sie sagen Sachen wie, dass die Queerfeindlichkeit.doch gar nicht so ernst gemeint sei und das nicht alle so denken. Und sie sagen so Sachen, dass es schon nicht so schlimm kommen wird. Vielleicht ein paar Jahre und dann sei der Spuk vorbei. Und wenn ich sage, dass ich Angst habe, dass ich den Spuk nicht überlebe und dass ich es nicht ertragen kann meine mühsam erkämpfte Emanzipation als queere Person wieder aufzugeben, schauen sie mitleidig. Und mir wird klar, dass das alles schon ganz lange so ist, dass ich früher nur noch gekämpft habe. Vergeblich, mit zu wenigen. Dass ich es ausgehalten habe als über Wochen nachts Böller in den Garten flogen, als ich am Gartentor queerfeindlich beschimpft und bedroht wurde, als ich per E-Mail Morddrohungen bekam und die Polizei sich weigerte zu recherchieren, wer dahinter steckt. Ich begreife, dass es damals schon angefangen hat, dass ich meine Heimat verloren habe. Dass meine Komfortzone niemals zählte, wie teils noch krasser auch nicht die Komfortzone anderer Marginalisierter. Ich realisiere, und das ist das Schlimmste, dass ich.verloren habe, dass die Nazis und die Komfortzone gewonnen haben. Ich stehe hier, an einem Ort der mein Leben war und ich merke, dass ich ihn verloren habe. Und auch, wenn sich das pathetisch anhört, das ist ein bisschen wie sterben. Weil es nicht freiwillig ist. Ich hätte gern die Kraft weiter zu kämpfen. Und ich spüre gerade durch meine temporäre Wiederkehr, dass ich das nicht kann, weil ich die Zuversicht für dieses Land verloren habe. Und die verbliebene Kraft so gerade für einen Neuanfang reicht.

...und ich sehe mit Sorge und Verständnis, dass es immer mehr werden,.denen es so geht wie mir. Weil unsere Bedrohung real ist.

#Trump löscht Frauen aus der Geschichte.

Es geht nicht nur gegen Migranten und Queere,. es geht gegen alle, die nicht weiß, heterosexuell und männlich sind.

#USA #Faschismus #mysogynie

[ Trumps orwellsche Auslöschung der Frauen | TIME ]
https://time.com/7284644/trumps-erasure-of-women/

Godmorgen fra Lolland

Godmorgen Fedi-Ridder
boar bin ich wieder müde. Gestern war ein sehr anstrengender Tag. Sprachschule und Arbeit zusammen bis in den Abend. Zwischendrin noch ein Paket beim Letkøb abgeholt. Vor die Haustür werden hier nur große und schwere Dinge geliefert. Aber ist schon okay, weil der Letkøb auf dem Weg zur Schule liegt und du eine SMS bekommst sobald dein Paket dort liegt.
Gestern müssten wir alle versuchen von eins bis hundert zu zählen. Ich dachte erst fuck, das kann ich nicht. Die dänischen Zahlen sind sehr weird. Sie sind zwar teils wie im Deutschen (einundzwanzig und nicht twentyone), aber neben Aussprache (itotju für etogtyve) folgen die Zahlen ab 40 einem 20 Zähl-System und wird aus der 50 eine halbe 60 und aus der 70 eine halbe 80 und aus der 90 eine halbe 5, was wahrscheinlich damit zu tun hat, dass 20 mal 5 = 100 ist.
ABER. Ich hab's so runtergerattert. Keine Ahnung wie das passiert ist, Ich konnt es plötzlich.
Dann habe ich gestern noch gelernt, dass 20 % aller Arbeitnehmer*innen auf Lolland Ausländer*innen sind. Das ist schon ne Menge. Und deswegen gibt es wohl auch eine internationale Schule in einer kleinen Stadt wie Maribo.
Heute nochmal Sprachschule und dann kann sich mein kleines Hirn etwas erholen.
Kommt gut in den Tag und seid respektvoll miteinander 🥰

Godmorgen mit einem kleinen Vogelkonzert von Lolland.

Die Hundeoma sagt, schlafen sei total unterbewertet.

Godmorgen Fedi-Ridder
Die nächste Assimilationsstufe ist erreicht.😁
Resistance ist futil.
Kommt gut in den Tag und seid respektvoll miteinander 🥰

Godmorgen Fedi-Ridder
Gestern nach dem No-Weekend nach der Sprachschule bis 20:00 gearbeitet. Meine Fresse bin ich kaputt.
Vor der Schule eine strange Begegnung. Ich parke vor Jysk, weil ich noch Bettwäsche für den Besuch meines Neffen brauche und höre laut Musik im Auto. Als ich aussteige spricht mich der Mann,.der neben mir parkt, freundlich an. Ich verstehe ihn nicht, weil ich noch große Schwierigkeiten habe, die Dänen zu verstehen wenn sie nicht langsam sprechen. Als er das merkt, sagt er, ich hätte einen guten Beat im Auto auf englisch. Ich lache. Er fragt mich dann auf Deutsch, ob ich Deutscher bin. Hat er wohl am Akzent erkannt als ich sagte, jeg igge forstår ( ich verstehe nicht). Dann sagt er etwas, was mich etwas aus dem Konzept bringt. "Bist du auch geflohen, lebst du jetzt hier." Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Weil ich die Antwort gar nicht weiß, seit ich hier bin. Einerseits bin ich sehr privilegiert, weil ich geordnet gehen konnte und auch noch nach Deutschland fahren kann. Ich musste keine Gefahren auf mich nehmen. Kein Asyl beantragen. Andererseits bin ich gegangen, weil ich mich nicht mehr sicher gefühlt habe und die Hoffnung auf Besserung verloren hatte. Ich habe meine soziale Absicherung aufgegeben und bin in die Ungewissheit, ob ich wieder als Künstler arbeiten kann. Ich bin also eine Zeitlang sprachlos und sage: "Ja, ich lebe jetzt hier." Und er sagt sehr freundlich : " Du bist nicht alleine. Es gibt viele Deutsche hier, die geflohen sind." Und als ich mich verabschiede, sagt er noch. " Herzlich Willkommen in Dänemark." und lächelt.
Kommt gut in den Tag und seid respektvoll miteinander 🥰

Godmorgen Fedi-Ridder
Die Sonne scheint in mein Gesicht und obwohl es noch arschkalt ist, habe ich das Fenster aufgemacht, weil die Morgenluft so toll ist. Für den Balkon ist es mir noch zu kalt. Gestern haben wir ne Decke auf den Balkon gelegt am Nachmittag und die Hunde haben es geliebt. Die Hundedame hat sich gesonnt und der Ex-Straßenköter konnte die Straße inspizieren. Man weiß ja nie.
Mein liebreizender, total toller Neffe, der vor 20 Jahren bei mir laufen gelernt hat, hat mich angerufen, weil er uns im neuen Haus besuchen will. Er lebt in Lübeck und das ist gar nicht mal so weit. Ich habe seiner Mutter schon prophezeit, dass ich ihn jetzt öfter sehe als sie.😂 Ich freu mich sehr, dass die linke Zecke jetzt am Wochenende zu Besuch kommt.
Ansonsten heute leider wieder Arbeit. Meine große Hoffnung ist, dass es ab Juli wieder Wochenenden gibt. Aber irgendwie ist mein Leben wohl nicht für Ruhe gemacht.🤷🏻‍♂️😁
Kommt gut in den Tag und seid respektvoll miteinander 🥰

Ach, ich mag das neue Haus.